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Die Sonderausstellung “Feuersturm” kommt zu Ihnen nach Hause (Teil 7)

Zahlreiche Zeitzeugen beschreiben das Inferno des 4. Dezember 1944 und den Kampf jedes Einzelnen ums Überleben. Ihr Erlebtes berührt uns bis heute.

Das Stadtarchiv sammelt seit Jahrzehnten Zeitzeugenberichte verschiedenster Art und Herkunft. Unter diesen Berichten ist auch der Hartmut Jetters. Er erzählt von seinen Erlebnissen im Keller am 4.12.1944: “Das Licht geht aus. […] Wir liegen auf dem Boden des Kellers in Angst vor der nächsten Sekunde. Wir flehen um unser Leben. Eine ganz nahe Detonation reißt ein zugemauertes Kellerfenster auf. Feuer, Rauch und Funkenflug kommen von oben. Wir sitzen in der Falle; oben brennt schon alles […]. Jetzt bleibt nur noch die Flucht, mitten durch das Inferno der Flammen […]. Vorwärtsgetrieben vom rasenden Feuersturm rennen wir um unser Leben, über Bombentrichter, heruntergerissene Äste, umgestürzte Mauern, zerfetzte Stromleitungen. Im Alten Friedhof ein erster Schutz hinter großen Bäumen; aber wir müssen weiter […]”.

Auch der Apotheker Alfred Harmuth beschreibt in eindrücklichen Worten die Bombardierung und den Feuersturm: “Draußen eine rötlich feurige Helle – prasselnd brannten die Gebäude um uns […] Dichter Qualm und rasende Funkenwirbel rasten durch die Luft […] so liefen wir in Richtung Trappensee. […] jedes Haus – aber auch jedes – brannte. Ein unheimlicher Sturm […] raste in der Luft. […] Verzögerungsbomben explodierten donnernd – es war ein Weltuntergang, der Sturm wurde immer schlimmer. […]”

Weitere Zeitzeugenberichte finden Sie in den Unterrichtsmaterialien zum 4.12.1944, zusammengestellt von Martin Heigold.

Die folgenden Ausstellungsobjekte bieten einen kleinen Einblick in die Vielfalt unserer Sammeltätigkeit.

Jahrelange Trauer
Laut den Erinnerungen seiner Verwandten nahm der Niederländer Adrianus van der Zande jedes Jahr im Dezember dieses Erinnerungsalbum zur Hand und trauerte um seine am 4. Dezember 1944 umgekommenen Freunde. Van der Zande war von 1943 bis 1945 als Zwangsarbeiter in Heilbronn. Dieser einzigartige Zeitzeugenbericht wurde im September 2019 auf Wunsch van der Zandes an das Stadtarchiv Heilbronn übergeben.

Gedenkfeierlichkeiten auf Tonband für die Nachwelt festgehalten
Historische Tonbandaufnahme der Veranstaltung am 4. Dezember 1966 auf dem sogenannten „Ehrenfriedhof“ in Heilbronn.

Aktiv gesammelt
Diese Sammelmappe aus der Materialsammlung von Wilhelm Steinhilber enthält zahlreiche Berichte der verschiedenen Luftangriffe auf Heilbronn. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Bombardierung vom 4. Dezember 1944. Hier sind beispielsweise Berichte vom Städtischen Krankenhaus, der Sicherer’schen Apotheke, des Luftgaukommandos V, aber auch Berichte über die Bestattungstätigkeit auf dem sogenannten “Ehrenfriedhof” archiviert. Die Mappe mit der Signatur D043-62 steht mit ihren Zeitzeugenberichten stellvertretend für zahlreiche weitere Quellen dieser Art im Stadtarchiv.

Quelle: Sonderausstellung “Feuersturm – aus der Sammlung des Stadtarchivs”
Gesamtleitung: Prof. Dr. Christhard Schrenk
Kuratoren: Miriam Eberlein, Walter Hirschmann, Ute Kümmel
Mitarbeiterinnen: Paula Frank, Barbara Kimmerle
Fotos: Barbara Kimmerle

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OpenEdition schlägt Ihnen vor, diesen Beitrag wie folgt zu zitieren:
utekuemmel (5. Juni 2020). Die Sonderausstellung “Feuersturm” kommt zu Ihnen nach Hause (Teil 7). Heilbronn historisch. Abgerufen am 10. Februar 2025 von https://doi.org/10.58079/pood


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