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Bismarckdenkmal

In der letzten Ausgabe der Stadtzeitung erschien ein aktuelles Foto des Denkmals und eines von 1958, als Bismarck noch an der Neckar-Brücke stand. Dies ist der Anlass, hier schlaglichtartig noch etwas weiter zurückzuschauen:

Das Bild  links aus einer unbekannten Zeitschrift zeigt die Situation kurz nach Einweihung 1903.

Emil Beutinger erinnerte sich später als Oberbürgermeister an seine untergeordnete Mitwirkung und die, wie er fand, misslungene Gestaltung des Denkmals:

„14 Dez. 23 Die Anlagen am Götzenturm sind umgestaltet nach meinen Vorschlägen. Die kleinen Gartenspielereien entfernt, welche durch den Unfug des Publikums immer wieder zerstört worden sind. Die Wirkung des Turms ist grösser geworden. Die nachgepflanzte Pappel wird in späteren Jahren den Turm günstig flankieren.

Auch die Anlagen am Bismarckdenkmal sind etwas geändert. Es ist ein Unglücksdenkmal auf diesem Platz weil jeder organische Zusammenhang mit dem Gelände fehlt. Ich habe in jungen Jahren als Gehilfe bei Professor Otto Rieth, dem Erbauer des Denkmals die Details gezeichnet u. diesen auf die verfehlte Wirkung hingewiesen. Aber einige damalige Heilbronner Kunstpäpste – Hofrat Dr. Schliz, Peter Bruckmann u. A. – waren von diesem Gedanken „besessen“ u. Rieth hat sich gefügt. Es ist beinahe so dumm plaziert wie das Robert Mayer Denkmal auf dem Marktplatz welches die ganze Grössenwirkung des Marktplatzes zerstört. Statt es an die Ecke des Platzes vor das Schwarz’sche Haus zu setzen. Daß man von den künstlerischen Wirkungen der Denkmäleraufstellung in französischen u. besonders italienischen Städten nichts gelernt hat, ist mehr als beschämend.“

Noch weiter zurück führt diese Erinnerung von Architekt Moosbrugger, die ebenfalls durch Emil Beutinger festgehalten wurde (siehe Abb. rechts).

Dieser Besuch einer Abordnung aus Heilbronn beim frisch pensionierten Bismarck in Bad Kissingen muss seinerzeit  auch Stadtgespräch gewesen sein.

Nur so lässt sich erklären dass im „Neckar-Esel“ einer Faschingszeitung im Jahr 1891 das folgende Gedicht erschien:

Hier eine Übertragung in heutige Druckschrift.

Der Überfall in Kissingen

Es wäre zu mühsam, alle Anspielungen aufzulösen, aber drei seien genannt: In Varzin in Pommern befand sich ein Schloss im Besitz von Fürst Bismarck. Bei Hentges handelt es sich um den Heilbronner Brauereibesitzer und Abgeordneten in der Paulskirche 1848/49 Louis Hentges, und bei Oehlschläger um Wilhelm Ölschläger, den Inhaber des Handelshauses Jul. Weisenstein & Cie.

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OpenEdition schlägt Ihnen vor, diesen Beitrag wie folgt zu zitieren:
whirschmann (13. Oktober 2020). Bismarckdenkmal. Heilbronn historisch. Abgerufen am 10. Februar 2025 von https://doi.org/10.58079/poor


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